Der Kampf ums Brot - Warum die Lebensmittel immer knapper und teuerer werden
Hirn, Wolfgang, 2011 als Taschenbuch. Frankfurt, Fischer Taschenbuchverlag. 282. S. 9.99 Euro 978-3-596-18328-9
Die Grenzen der Welternährung haben wir bereits erreicht, der Kampf um Lebensmittel stürzt Regierungen, wie 2008 in Haiti. Die Ressourcen sind endlich und beklemmend die Fakten:
6,8 Milliarden Menschen leben auf unserem Planeten, um das Jahr 2050 herum könnten es 9,2 Milliarden sein. Angesichts von Wassermangel, Erosion, Überdüngung, Verstädterung, Versteppung verringert sich das ertragreiche Ackerland. Zudem wächst die globale Mittelschicht, die immer mehr Fleisch- und Milchprodukte konsumiert (Yoghurt ist ‚hipp’ in China). Die Milliarden Hühner, Schweine, Rinder weltweit fressen fast 40% der Getreideernte. Und in Konkurrenz dazu fordert die Agrosprit-Industrie Land, das zur Produktion von Nahrungsmitteln für die Bevölkerung verwendet werden könnte. Hirn fordert auf, vorurteilsfrei über grüne Gentechnik und auch die Bevölkerungsfrage zu diskutieren. Belege und Antworten für sein Buch suchte Hirn auf allen Kontinenten, bei Produzenten, Bauern ebenso wie in der Industrie.
Seine Vorschläge, was wir tun können, sind sehr nachdenkens- und auch nachahmenswert und beziehen sich ausnahmslos auf uns hier im Westen. Problematisch finde ich sowohl seine Herangehensweise an die sogenannte grüne Gentechnik als auch seine Vorschläge in Bezug auf die Agrosprit-Industrie (die er Bioenergie nennt). Trotz allem ein lesenswertes Buch, flüssig und sehr lesbar geschrieben.
Anne Reyers