Brasilien in den BrasilienNachrichten - Die Zeitschrift für Brasilieninteressierte Brasilien in den BrasilienNachrichten - Die Zeitschrift für Brasilieninteressierte
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Hier finden Sie ausgewählte Beiträge aus vergangenen Ausgaben der BrasilienNachrichten.

 

 

 

Transfeindlichkeit in Brasilien

Gegen Widerstände

163 gesellschaft transfeindNiklas Franzen

Erika Hilton ist die erste trans Frau im Stadtrat von São Paulo – und wurde zum Popstar. Mit dem Erfolg kamen auch die Angriffe gegen sie.
Plötzlich ist die Angst wieder da. Ende Januar sitzt Erika Hilton in ihrem Stadtratsbüro in São Paulo, als sie laute Stimmen von draußen hört. Ein Mann will sich Zugang zum Büro verschaffen. Er trägt einen Rucksack, auf seine Maske ist ein Kreuz und der Spruch „Gott ist Liebe“ gedruckt. Der Mann wirkt nervös, bleibt eine Weile vor dem Büro. Schließlich gelingt es Mit­ar­bei­te­r*in­nen der Politikerin, ihn wegzuschicken, doch er lässt einen Brief da. Darin stellt er sich als „reaktionärer Kellner“ vor und schreibt, Hilton im Netz bedroht zu haben. So erzählt Hilton es der taz. „Es war ein Schreck. Und ein Signal, dass wir nicht sicher sind“.

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Auf dem Rückweg zur Kolonie

Brasilien setzt auf Agrarexporte und Deindustrialisierung.

163 wirtschaft kolonieAndreas Behn, São Paulo

Schließung der Ford-Werke ist nur die Spitze des Eisbergs
Rezession, neoliberaler Ausverkauf und düstere Zukunftsaussichten unter einer autoritären Regierung: Der Wirtschaft in Brasilien geht es schlecht, nicht nur wegen der Pandemie-Krise, sondern auch wegen struktureller Mängel, die von der rechtsextremen Regierung unter Präsident Jair Bolsonaro noch vertieft werden. Das größte Land Lateinamerikas entwickelt sich immer weiter in Richtung eines Agrarlandes, das auf Exporte in ferne Industriestaaten setzt, und vernachlässigt die eigene Industrie und damit ein nachhaltiges Wachstum. Anders als aufstrebende asiatische Staaten droht Brasilien seinen Status als Schwellenland de facto einzubüßen und mutiert zu einem Lieferanten für Soja und Rohstoffe – mit dramatischen Folgen für die Umwelt und ohne Aussicht auf sozialen Wandel.

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Brasilien in der Corona-Umklammerung

Ein Ende ist nicht in Sicht

163 politik coronaGünther Schulz

Brasilien verliert gegen Covid-19! Die Sterbequote infolge der Pandemie steigt tagtäglich. Mitte Juni sind bereits über 450 000  Menschen gestorben, ein Ende des Sterbens ist nicht in Sicht.

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Lula ist zurück

Und der Protest wieder auf der Straße

 164 politik lulaThomas Fatheuer

Der 29. Mai markiert einen wichtigen Wendepunkt in den jüngeren Geschichte Brasiliens. Die Empörung über die mörderische Regierung Bolsonaro manifestiert sich endlich wieder auf den Straßen. In allen größeren Städten Brasiliens fanden Demonstrationen statt. Bislang hatte die Opposition wegen der Corona-Epidemie nicht zu öffentlichen Kundgebungen aufgerufen. Nun aber zeigte sie, wie Protest mit Verantwortung möglich ist: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen Masken und hielten Abstand

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„Wer in den Regen rausgeht, weiß, dass er nass wird“

Pater Julio Lancellotti und die Obdachlosen in São Paulo

162 politik regen

Pe. Júlio Lancellotti ist seit fast 30 Jahren der Leiter der Obdachlosenpastoral der katholischen Kirche in São Paulo. „Padre“ (also Pater, abgekürzt Pe.) bedeutet allerdings nicht, dass er einem Orden angehört, sondern ist eine einfache Anrede – er wurde Diözesanpriester, nach einigen Umwegen und anderen Ausbildungen, darunter auch Krankenpflege. Obwohl er natürlich mit einem großen Team und vielen Unterstützer*innen arbeitet, ist er das „Gesicht“ dieser Pastoral geworden – Obdachlose selber haben ja selten ein Gesicht.

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Die Befreiungstheologie verliert eine weitere wichtige Stimme

Pedro Casaldáliga 16. Februar1928 — 8.August 2020

162 politik casadaligaGünther Schulz

Erstmals trafen wir uns im Jahr 1982 in São Félix do Araguaia. Ich lernte einen Menschen kennen, der nicht nur theoretisch, sondern auch in der Praxis das Anliegen der Befreiungstheologie umsetzte und zu einer der wichtigsten Stimmen dieser theologischen Denkrichtung wurde.

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Make Brazil great again?

BrasilienNachrichten 162, Make Brazil great again?Thomas Milz, Rio de Janeiro

Corona-Krise, dramatisch steigende Staatsverschuldung und jetzt auch noch der Verlust des Vorbilds Donald Trump. Droht Jair Messias Bolsonaro nun etwa ein dunkler politischer Winter?
Das Jahr 2020 wird Jair Messias Bolsonaro sicherlich nicht als besonders gutes in Erinnerung bleiben. Noch weniger die vergangene Woche. (Ich schreibe dies am Tag nach der Wahl von Joe Biden zum neuen US-Präsidenten und wenige Tage, nachdem die Staatsanwaltschaft von Rio de Janeiro eine Anklageschrift gegen Bolsonaros Sohn Flávio an das zuständige Gericht weitergereicht hat.

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Hilfspakete statt Grundstücksbesetzungen

MTST in Coronazeiten: Neue Strategien gegen alte Barbareien

161 gesellschaft hilfspaketMonika Ottermann, São Paulo

Der zentrale Punkt unserer Jahresplanung 2020 stand schon lange fest: eine neue Welle von Grundstücksbesetzungen! Die Wohnungslosenbewegung MTST (Movimento dos Trabalhadores Sem Teto – Bewegung der Arbeitenden ohne Dach über dem Kopf) ist in 13 Bundesstaaten aktiv, und in sechs liefen seit Januar die Vorbereitungen für dieses unser „Kerngeschäft“.

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Brasilien rast ins Corona-Chaos

Präsident Bolsonaro könnte die Krise sogar nützen

161 wirtschaft coronaNiklas Franzen, São Paulo

Es sei doch ganz klar, schnaubt Osmar Priante. „Die Corona-Zahlen sind gefälscht.“ Wer dahinter stecke? „Eine globale linke Vereinigung.“ Priante ist 47, selbsterklärter Patriot und so etwas wie ein rechter Influencer. Es ist ein sonniger Sonntagvormittag in der Megametropole São Paulo. Auf der Bankenmeile Avenida Paulista hat sich ein Dutzend Menschen im Schatten eines Hochhauses versammelt. Brasilien-Fahnen schwenken durch die Luft, Vuvuzelas tröten, eine Maske trägt kaum jemand.

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Die Wirtschaftspolitik Brasiliens im ersten Jahr der Regierung Bolsonaro

160 wirtschaft 1jahrPeter von Wogau

In den ersten zehn Monaten setzte die Regierung Bolsonaro ein neoliberales Wirtschaftsprogramm in Gang, das ganz im Sinne der Wirtschaft war. Es zielt auf eine Marktöffnung, auch im Hinblick auf den EU-Mercosur-Vertrag. Die Rentenreform wurde durch beide Häuser des Kongresses, das Abgeordnetenhaus und den Senat verabschiedet, die Privatisierung staatlicher Unternehmen wurde forciert und Arbeits- und Steuerreformen sind unterwegs im Kongress. Amazonien soll den Großagrariern und den Bergbauunternehmen weiter geöffnet werden.

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„Wir wollen keine Linke, die ihre Prinzipien aufgibt.“ Interview mit Guilherme Boulos

160 politik interGuilherme Boulos ist Mitbegründer der Wohnungslosenbewegung MTST und war 2018 Präsidentschaftskandidat der linken PSOL-Partei (Partei des Sozialismus und der Freiheit – Partido Socialismo e Liberdade). Diese hat sich 2004 von der Arbeiterpartei abgespaltet. Nicht wenige sehen in ihm einen Hoffnungsträger für die Zukunft Brasiliens.Das Interview für die BrasilienNachrichten führte BN-Redakteur Günther Schulz, Monika Ottermann besorgte die Übersetzung. Es fand Anfang November in São Paulo statt.

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Bolsonaro Politik - Irrational und Wissenschaftsfeindlich

160 politik bolsoWolfgang Kunath

Den berühmtesten Satz, den Charles de Gaulle nie gesagt hat, zitieren die Brasilianer immer wieder gerne: „O Brasil não é um pais sério“, Brasilien ist kein ernsthaftes Land. Das anmaßend-abschätzige Urteil soll der General 1962 während des „Langusten-Krieges“, eines längst vergessenen Fischereikonflikts, gefällt haben.

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Noch lebt sie – die Befreiungstheologie

Theologie der Befreiung im aktuellen Kontext Brasiliens

159 politik befreiungJosef Wasensteiner, Codó

Es ist ruhig geworden um die Befreiungstheologie. Umso wichtiger scheint uns diese Strömung innerhalb der katholischen Kirche, die es immer noch gibt, wieder einmal zu Wort kommen zu lassen.

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„Er hat Geld für Milizen, aber nicht für Bildung“

160 politik bildungLisa Pausch, São Paulo

Die aktuellen Proteste richten sich in Brasilien nicht nur gegen die Kürzungen im Bildungsbereich, sondern auch gegen den aggressiven Diskurs der Regierung. Bildungsminister Weintraub hatte Universitäten als Orte von „Radau“ und „Durcheinander“ bezeichnet und nun dazu aufgerufen, Lehrer*innen anzuzeigen, die während der Unterrichtszeit zu Protesten ermuntern.

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Dom Pedro Casaldáliga im Gespräch mit Günther Schulz

138 gesellschaft casaldaligDieses Interview mit Dom Pedro Casaldáliga entstand anlässlich des Besuches des BN-Redakteurs Günther Schulz in São Félix do Araguaia im August 2008.

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Die Handlanger der Agrarindustrie

158Wirtschaft handlangerBernd Stößel

Bis zum Auftauchen von Jair Bolsonaro hieß der Schrecken des überwiegenden Teils der brasilianischen Linken, aber auch derjenigen, die sich in der Mitte verorten, aus gutem Grund Geraldo Alckmin. Er versprach, eine der empfindlichsten Gegenden des Amazonasgebietes in eine „Baustelle“ zu verwandeln. Für ihn ist die Agrarindustrie einer der wichtigsten Wirtschaftssektoren, der zahlreiche Arbeitsplätze schafft.

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Quo vadis Brasilien?

158Politik quo vadisAndreas Behn, Rio de Janeiro

Ein Rechtspopulist an der Regierung. Brasiliens Linke bangt um Demokratie und Menschenrechte.

Brasilien nach der Wahl: Der Alltag ist unverändert, kaum etwas erinnert daran, dass am letzten Oktoberwochenende ein erklärter Rechtsextremist zum Präsidenten gewählt wurde. „Nun sind schon mehrere Wochen seit der Wahl vergangen und unser Land hat sich nicht in eine Diktatur verwandelt“, ironisiert der landesweit bekannte Radiokommentator Ricardo Boechat.

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Brasiliens Wirtschaft nach zweijähriger Präsidentschaft Temers

politik wirtschaft temerPeter von Wogau

Seit Mai 2016 hat sich Michel Temer durch das Impeachment von Dilma Rousseff zuerst kommissarisch, seit September 2016 die Präsidentschaft des Landes voll erschlichen. Seine zweijährige Präsidentschaft zeichnet sich wirtschaftspolitisch vor allem durch zwei Elemente aus: Zunächst durch eine  rigorose Sparpolitik durch die Begrenzung der Staatsausgaben für 20 Jahre, wodurch  Sozialleistungen wie Bolsa Familia und Minha Casa – Minha Vida wie auch notwendige Infrastrukturinvestitionen zurückgefahren werden, und der Versuch einer Rentenreform, die zu viele Einzelinteressen betraf, als dass sie im Parlament mehrheitsfähig gewesen wäre. Daneben sollte durch die neoliberale Liberalisierung des Arbeitsmarktes und durch die starke Senkung des Zentralbankzinses Selic die Wirtschaft angekurbelt werden. Dies führte erst einmal 2017 zu einem leichten wirtschaftlichen Wachstum und zu einer Senkung der Inflationsrate bei gleichzeitiger hoher Arbeitslosigkeit.

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Wie der Hunger zurückkehrt

gesellschaft hungerEindrücke bei einer Reise nach Brasilien

Gaby Küppers

„Fome Zero “ – Null Hunger in Brasilien. Das Ziel gab es einmal. Festgeschrieben und mit konkreten Maßnahmen auf den Weg gebracht wurde es ab 2003 unter der Präsidentschaft Lulas. Zunächst erfolgreich. Doch was für die einen das Ende der leeren Mägen bedeutet, heißt für andere Schmälerung von Gewinn. Seit einigen Jahren arbeiten die Agroindustrie und deren Steigbügelhalter*innen daran, das Rad wieder zurückzudrehen. Seitdem Michel Temer auf dem Präsidentensessel sitzt, gibt es, so scheint es, kein Halten mehr. Wie brutal es dabei zugeht und wie dabei rücksichtslos Existenzen  zerstört werden, zeigt sich bei einer Begegnung während einer Delegationsreise in den Süden Brasiliens, nach Paraná.

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Kämpferisch, unerschrocken, unbequem!

gesellschaft kaempferischPedro Casaldáliga zum 90.Geburtstag

Günther Schulz

„Sie werden mich subversiv nennen und ich werde antworten: Genau das bin ich. Ich lebe für den Kampf meines Volkes, mit meinem Volk schreite ich voran. Ich habe den Glauben eines Guerilleros und liebe die Revolution.“ „Alles ist relativ, außer Gott und dem Hunger.“ „Es wird keinen Frieden auf der Erde geben, es wird keine Demokratie geben, die diesen Namen verdient, solange es keine Vergesellschaftung des Bodens, des Gesundheits- und des Erziehungswesens gibt.“

(Pedro Casaldáliga, 1978)

Als am 16. Februar 1928 in dem kleinen Dorf Balsareny bei Barcelona Pedro Casaldáliga geboren wurde, dachte niemand, dass hier gerade einer der größten lateinamerikanischen Befreiungsatheologen das Licht der Welt erblickte. Bereits sehr früh war indes für Pedro klar, dass er sein Leben spirituell gestalten möchte. Er trat 1943 dem Clarentiner-Orden bei, ließ sich am 31. Mai 1952 zum Priester weihen und erhielt mit der Bischofsweihe am 23. Oktober 1971 die Ernennung zum Bischof von São Félix do Araguaia. Hier, an diesem abgelegenen Ort im Bundesstaat Mato Grosso, bis heute auf dem Landweg nur mühsam erreichbar, übte er bis 2005 sein Bischofsamt aus, bis heute lebt er dort.

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