Transfeindlichkeit in Brasilien
Gegen Widerstände
Erika Hilton ist die erste trans Frau im Stadtrat von São Paulo – und wurde zum Popstar. Mit dem Erfolg kamen auch die Angriffe gegen sie.
Plötzlich ist die Angst wieder da. Ende Januar sitzt Erika Hilton in ihrem Stadtratsbüro in São Paulo, als sie laute Stimmen von draußen hört. Ein Mann will sich Zugang zum Büro verschaffen. Er trägt einen Rucksack, auf seine Maske ist ein Kreuz und der Spruch „Gott ist Liebe“ gedruckt. Der Mann wirkt nervös, bleibt eine Weile vor dem Büro. Schließlich gelingt es Mitarbeiter*innen der Politikerin, ihn wegzuschicken, doch er lässt einen Brief da. Darin stellt er sich als „reaktionärer Kellner“ vor und schreibt, Hilton im Netz bedroht zu haben. So erzählt Hilton es der taz. „Es war ein Schreck. Und ein Signal, dass wir nicht sicher sind“.