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Wir lassen sie verhungern - Die Massenvernichtung in der Dritten Welt

Ziegler, Jean, (franz. Destruction massive. Géopolitique de la faim) Bertelsmann Verlag München 2012, 320 Seiten, 19.99 Euro, 978-3-570-10126-1

Wie schon in seinem Buch „Der Hass auf den Westen“ nennt Ziegler wieder Ross und Reiter, wenn es um den Hungertod und die Ernährung von Milliarden Menschen geht: Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren,

Kinder werden auf Krankenstationen danach ausgesucht, ob sie noch eine Überlebenschance haben. Nahrung ist genügend vorhanden, nur eben an den falschen Orten. „In ihrem augenblicklichen Zustand könnte die Weltlandwirtschaft problemlos zwölf Milliarden Menschen ernähren, was gegenwärtig fast der doppelten Weltbevölkerung entspräche.“
Weltweit umspannend beschreibt Ziegler, wie Nahrung angebaut und vernichtet wird. Wie internationale Unternehmungen das Geschäft mit Armut, Hunger und Lebensmitteln machen. In Afrika, Asien und auch in den vergleichsweise reichen Ländern Lateinamerikas herrschen bei der Nahrungsproduktion Bedingungen vor, die wir Europäer uns nicht vorstellen können.
Ein provokantes, widersprüchliches Buch, mit kleineren Fehlern. Im Großen und Ganzen gesehen enthält es jedoch viele Seiten, die zum Nachdenken und zur Diskussion anregen.

Anne Reyers