Leseproben
Liebe Brasilieninteressierte, hier haben wir einige Leseproben aus unserem Magazin "BrasilienNachrichten" für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Stöbern!
Carajás Unstillbarer Hunger nach Eisenerz
Auf Einladung der der Rosa-Luxemburg-Stiftung war Dario Bossi im Mai in Deutschland. Er ist ein kombonianischer Priester, arbeitet für die Menschenrechtsorganisation Justiça nos Trilhos (Gerechtigkeit entlang der Schienen) und lebt seit acht Jahren in Piquiá de Baixo, im Bundesstaat Maranhão. Für die BrasilienNachrichten führte Lisa Carstensen nachfolgendes Interview mit Dario Bossi. Sie besorgte auch die Einführung.
Morddrohungen gegen Fischer
Als Alexandre Anderson de Souza kurz nach Mitternacht vom Fischen zurückkam, warnten ihn seine Kollegen noch; die Lage sei brenzlig. Aber das half nichts mehr: „Sie schossen aus dem Dunklen auf mich, ich hab‘ die Kugeln an meinem Kopf vorbeipfeifen hören.“ Er sah noch zwei Männer im Dunklen verschwinden - die Schüsse kamen vom Werksgelände einer Firma, die die Ölanlagen in die Bucht von Guanabara baut. Alexandre und seine Kollegen hielten die Pontons, an denen die Schiffe Öl und Gas der nahen Raffinerie laden sollten, damals 38 Tage lang besetzt, weil sie ihre Fischgründe zu vernichten drohten. Als Alexandre am nächsten Morgen zur Polizei ging, wollte der Diensthabende die Anzeige erst nicht annehmen, als er hörte, dass die Schüsse vom Werksgelände gekommen waren.
Brasiliens Regierung durchläuft schwierige Zeiten
Immer wieder beschäftigen sich in letzter Zeit auch die bundesdeutschen Medien mit dem größten Land Lateinamerikas. Grund dafür ist die unruhige politische und wirtschaftliche Situation, welche die letzten Monate kennzeichnet.
Seitdem Dilma Rousseff, die Kandidatin der PT (Partido dos Trabalhadores), der „Partei der Arbeiter“, am 27. Oktober 2014 erneut zur Präsidentin Brasiliens gewählt wurde, kommt es in ganz Brasilien immer wieder zu Demonstrationen. Den größten Zulauf finden sie in den beiden großen Wirtschaftszentren São Paulo und Rio de Janeiro.
Complexo da Maré Der schwierige Weg zur Anerkennung
Immer wieder ist Maré in den Schlagzeilen – oftmals wegen Schießereien zwischen der Polizei und den Drogengangs. Dabei kommen auch vollkommen Unbeteiligte zu Schaden. Zuletzt starb am 8. Juni 2013 der Ingenieur Gil Augusto Barbosa, 53, durch einen Kopfschuss. Er war aus Versehen in die Favela Vila do João geraten.
Diese Favela ist Teil des „Complexo da Maré”, eines Gebietes, in dem sich sechzehn Favelas befinden. Bewohnt werden sie von insgesamt 140.000 Menschen.
Ein Freiburger in der Favela Wie ich Brasilien von unten erlebe
Aufgewachsen bin ich in Freiburg-Littenweiler und in Staufen im Breisgau, jetzt lebe ich in der Favela Tavares Bastos von Rio de Janeiro. Ein gewisser Kontrast lässt sich nicht leugnen. Wie kam es dazu?