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Leseproben

Liebe Brasilieninteressierte, hier haben wir einige Leseproben aus unserem Magazin "BrasilienNachrichten" für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Stöbern!

Mit allen Tricks die Macht gesichert

„Unsere Politiker waren immer korrupt. Die Wahlen kosten viel Geld. Und die Unternehmen sind ebenfalls schon traditionell korrupt.“
„Die weiße Elite herrscht über Brasilien. Ein Teil befindet sich im Gefängnis, der andere Teil hat weiterhin das Sagen.“
Cláudio Lembo, Ex-Gouverneur von São Paulo, Folha de São Paulo,20.10.217.

Präsident Temer trotzt den Korruptionsvorwürfen, führt die Sparpolitik fort und bringt Brasilien an den Rand des Abgrunds
Überraschend war es nicht: Brasiliens Präsident Michel Temer ist Ende Oktober zum zweiten Mal einem Korruptionsprozess entgangen. Das Parlament stimmte mit 251 zu 233 Stimmen gegen die Aufhebung seiner Immunität.

Wohnen in São Paulo - Einblicke in verschiedene Welten

Tjerk Brühwiller, São Paulo

In Paraisópolis, der zweitgrößten Favela São Paulos, wohnen fast 100.000 Personen. In unmittelbarer Nähe steht das schicke Stadtviertel Morumbi.
Es ist wie in einem Labyrinth. Wer Paraisópolis nicht kennt, ist verloren, sobald er eine der Hauptstraßen verlässt, welche die Favela in São Paulo durchqueren. Hernandes dos Santos Rodrigues kennt den Weg. Seit seinem zwölften Lebensjahr lebt er hier im wabenartigen Dickicht der Ziegelhäuser. Es geht durch enge Gässchen, über Treppen und Rampen immer weiter in die Favela hinein.

Das Arbeits- und Renten„reform“projekt und der Generalstreik in Brasilien

Peter von Wogau

Die letzten Monate in Brasilien waren von politischen Turbulenzen geprägt. Neben ständig neuen Enthüllungen im Korruptionsskandal, die auch den Staatspräsidenten Michel Temer selbst betreffen, sorgen besonders zwei „Reformen“ für größere Unruhe: Es sind die Arbeits- und Rentenreform. Dagegen formierte sich massiver Widerstand, der Ende April zum größten Streik seit 21 Jahren führte. Trotzdem wurde wenige Tage später, am 3. Mai, die Rentenreform von der Kommission des Abgeordnetenhauses, in der 37 Abgeordnete vertreten sind, mit 23 Stimmen beschlossen.

Gewerkschaftliches Engagement ist gefährlich

Wolfgang Kunath, Rio de Janeiro

Doch, sagt Meire Alves dos Santos, ihr Job als Kassiererin sei ganz gut gewesen. Aber nun sei sie entlassen, „wegen der Krise, denk‘ ich“, und deshalb müsse sie sich jetzt schleunigst etwas anderes suchen. Jetzt in die Krise, ist das nicht schwer? „Man darf eben die Hoffnung nicht verlieren“, sagt sie. Nein, darf man nicht: Sie kriegt noch eine Abschlagszahlung und anschließend fünf Monate Arbeitslosengeld. Aber dann sollte sich die Hoffnung bitteschön erfüllt haben. Denn dann ist Schluss.

Schwere Zeiten für Brasiliens Demokratie

Andreas Novy, Wien

Drei Jahrzehnte nach einer mit vielen Opfern erkämpften Demokratisierung hat Brasiliens Demokratie mit einem umstrittenen Verfahren gegen die Präsidentin Dilma Rousseff schweren – und wie zu befürchten ist – nachhaltigen Schaden genommen.